Ein Kommentar zum Ende des Erhabenen
Der Tourismus hat es sich zur Aufgabe gemacht, Landschaften und Kulturen weltweit in ein Objekt von Freizeitkonsum zu verwandeln. Dinge, die auf Reisen gekauft werden, sind - neben dem Fotografieren – das wichtigste Mittel, das Dort-gewesen-sein festzuhalten; den flüchtigen Eindruck einer Reise Dauerhaftigkeit zu verleihen. Das Souvenir, die objekthafte und oberflächliche Erinnerung an einen fremden Ort (frz. se souvenir = sich erinnern), kann als Beispiel vor Augen führen, wie sich der moderne, globalisierte Mensch von heute „seine“ Umwelt aneignet und (Urlaubs-) Landschaften verbraucht. Die raumgreifende Installation aus Stahl zeigt sich im Deckmantel eines Souvenirshops, dessen Exponate/ Souvenirs mit einer Augenzwinkernden Träne auf den Ausverkauf der Erde anspielen. In pool-blau steht der Souvenirshop stellvertretend als künstliche Kulisse einer sommerlichen Urlaubslandschaft. Teil davon ist auch eine unbequeme Strandliege mit Sonnenschirm (Tourists only), von der aus man den unendlichen Sonnenuntergang auf einem Servierwagen serviert bekommt. (en. infinitiy sunset = das unendliche Ende). Dabei steht nicht nur das Ladenschild um 2 Grad (Pariser Klimaabkommen) schief. Es werden Souvenirs gezeigt, die sich am Gewöhnlichen bedienen: Herkömmliche Plastikverpackungen fragen mit 3D gedruckte Muscheln nach natürlicher Authentizität, durchgelegene Strandliegen zeigen Spuren der Verwüstung und die Glasgefäße sind für den „Sand von deinem Lieblings-Strand“ oder eher für das „Wasser aus deinem Lieblings-Pool“ gedacht. Selbstverständlich im sprachlichen Gewand deines Lieblingslandes, nur eben so, dass auch jede*r es verstehst. „Wenn die sommerliche Leichtigkeit des globalen Fortschritts zu Ende geht“ Anna Loewenhaupt Tsing