Eduardo J. Bustos + Sebastian Vargas: Finding Miguel Angel Bustos
Ein Dokumentarfilm-Projekt über Miguel Angel Bustos: Es ist viel darüber bekannt, wie während der Diktatur in Argentinien eine ganze Generation verschwand. Auch dass einige seiner Opfer Künstler waren. Miguel Ángel Bustos von Jöcker war einer von ihnen. Der Dichter verschwand nach seiner Entführung in 1976. Dies war auch der Beginn des späteren symbolischen Verschwindens seines Werkes. In den letzten Jahren haben sich seine Person und sein Werk langsam wieder erholt. Seine physischen Überreste wurden 2014 vom Argentine Forensic Anthropology Team identifiziert. Deutsche Musiker gaben ein Konzert nach seinen Gedichten. 2018 wurde eine Biografie veröffentlicht und seine Bücher mit eigenen Illustrationen wurden erneut herausgegeben und ins Englische und Französische übersetzt. In einem seiner Gedichte drückte er prophetisch aus: „Aus tiefem Blut kehre ich zurück“.
Bisher ist kein Dokumentarfilm über das faszinierende Figur von MAB und sein umfangreiches Werk als Schriftsteller, Journalist, bildender Künstler und Aktivist erstellt. Das Projekt von einem ca. 80 minütigen Dokumentarfilm kommt, um eine herausragende Rechnung zu begleichen und alle Aspekte des Werkes von MAB wiederzugeben. Aber vor allem, um einen Dialog mit den jüngsten Neubetrachtungen seines Werkes herzustellen.
MAB wollte das Verb malen, und wenn er seine Gedichte schrieb, zeichnete er sie, und Zeichnen war für ihn, als würde er sie schreiben. Der Film besteht aus zwei Layers von Filmmaterial, die die Narrative, sowohl durch spielerische als auch essayistische Ansätze, unterstützen. Der erste Layer besteht aus Archivmaterial über MAB und seine Werke, sowie Interviews mit ehemaligen überlebenden Kollegen und zeitgenössischen Forscher und Leser. Der zweite Layer besteht aus Animationen seiner visuellen Kunstwerke, die seine Gedichte und Kunstprosa illustrieren, sowie aus der Electro-Performance seiner Literatur.
Dieses Projekt wurde vom Programm Artist Training der Universität der Künste und der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf ausgewählt und wird von internationalen Filmschaffenden betreut (u.a. Albertina Carri und Henner Winkler). Der nächste Schritt ist die Dreharbeit und geht es um Interviews mit allen Akteuren, die sich für diese Kampagne in 1982 in Deutschland engagierten, um ans Licht sowohl die Rolle von Heinrich Böll und die Association Internationale de Défense des Artistes (AIDA) als auch Musiker, andere Künstler und Intellektuellen zu bringen.