Drawing Borders
Das Ufer fungiert als Konfliktzone, eine unbestimmte Grenze, geographisch und psychologisch. Es wird ein Limit und eine Definition durch die Separierung durch das Wassers geschaffen. Dieser Raum wird genutzt und wirkt so als ein aktiver, verbindender Raum. Zwei Grenzen zeichnende Roboter sind auf zwei unterschiedlichen Inseln platziert: Valentinswerder und Taiwan. Die gezeichnete Linie wird durch das Wasser in einer nie endenden Abfolge verwaschen. So erzählen beide je eine individuelle Geschichte der Insel und ihrer Beziehung zum Festland. Valentinswerder ist eine eng mit dem Rest von Berlin verbundene Insel aufgrund der Nähe und Größe. Das trennende Wasser wird als aktiver Raum genutzt. Trotz der Eigenständigkeit ist die Verbindung zum Festland unabdingbar. Taiwan ist durch die Formosastraße von dem Festland Chinas getrennt, die engste Stelle beträgt nur 130 Kilometer. Für manche ist die Straße eine natürliche Grenze, die ihre Unabhängigkeit schützt. Für andere ist es nur eine Kluft, die sie von der Vergangenheit abschneidet. Die Beziehung zwischen Taiwan und China ist noch immer in Veränderung. Als Inselbewohner können wir laufend unsere Identität in diesem fluktuierenden Spektrum neu bestimmen, wie die Linien vor uns in den Sand zu zeichnen. Linien ziehen ist eine schwerwiegende Aussage, es kann sogar als Ablehnung gesehen werden. Die Linien sind unsere Grenze, unsere Abwehr, unsere Definition. In der Uferzone werden Linien von Wellen verwaschen. Obwohl wir wissen, dass es so kommt, zeichnen wir weiter.