Synantrophe
Während die Menschheit unaufhaltsam wächst, neigen wir dazu, die Natur zu verdrängen und zu unterdrücken. Klimawandel, Überbevölkerung, Ackerbau, selektive Züchtung, Jagd und Fischerei hinterlassen einen riesigen Fußabdruck auf unserem Planeten. Im letzten Schritt des Anthrophozäns sterben Flora und Fauna aus oder entwickelt sich weiter, um mit den neuen Umständen zurechtzukommen und dem Mensch unterzuordnen. Synantrophe diskutiert als spekulative postnaturalistische Daseinsform eine Zukunftsvision zwischen Dystopie und Faszination. Die Synantrophe lebt in der nähe der Menschen und zieht ihren Nutzen aus der künstlichen Umgebung welche wir zusehends kreieren. Wir versorgen diese neue Lebensform mit allgegenwärtiger elektromagnetischer Strahlung, welche uns wiederum durch durch ein kinetisches und auditives Schauspiel, ein aktives und adaptives Lockverhalten in ihre nähe bringen möchte. Das ultimative Ziel der Synantrophe ist das schaffen einer Physikalischen Bindung zur digitalen Schnittstelle fast jedes Menschen: seines Smartphones. Diese Symbiose ernährt die Synantrophe und treibt ihre Evolution voran. Synantrophe wurde im Rahmen des Projekts "Island of Things" entwickelt, welches im Sommer 2021 auf der Insel Valentinswerder im Tegler See stattfand.